Förderpreis für wissenschaftliche Arbeiten 1999
Philadelphia Chromosom.positive akute lymphatische Leukämie:
Untersuchungen zum quantitativen Nachweis residueller Erkrankung durch Poymerase-Kettenraktion
Dr. Johannes Atta, Univ.-Klinikum Frankfurt a. M., Med. Klinik III
Förderpreis: 7.500,-- DM (3.834,70 €)
Im Rahmen eines klinisch-wissenschaftlichen Forschungsprojektes wurden seit 1992 in Frankfurt Patienten mit PH+ ALL ohne Familienspender autolog stammzell-tranplantiert. Zuvor waren die autologen Transplantate durch spezifische, magnetische Antikörper (immunomagnetic beads) in einem sog. 'in vitro-purging' von residuellen Leukämiezellen gereinigt worden.
Das Vorhandensein des Philadelphia-Chromosoms in den leukämischen Zellen diente hierbei als charaktersisierendes Merkmal, dessen Nachweis Aussagen über den Grad leukämischer Kontamination in den autologen Pransplantaten sowie über den Effekt des Purgings erlauben sollte.
Die Bedeutung der hier gewürdigten Arbeit lag im klinischen Ramen dieses
Pojektes darin, auf der Grundlage einer molekularbiologischen Methode, der
Polymerase-Kettenreaktion (PCR). ein semiquantitatives Nachweisverfahren zu
etablieren, das es gestattet, mit sehr hoher Sensisivität Ph+ Leukämiezellen in
autologen Transplantaten nachzuweisen und somit Aussagen darüber zu treffen,
wie hoch das Ausmaß leukämischer Kontamination in individuellen Stammzell-
transplantaten ist und wie sich der Einfluss des durchgeführten Purgings auf
diese Kontamination verhält.
Ferner konnten durch die Untersuchung von Blut und Knochenmark von Patienten das Ausmaß minimaler Resterkrankung in verschiedenen Stadien der #'Therapie beurteilt und Rezidive noch vor ihrem klinischen Erscheinen ajuf molekularer Ebene vorhergesehen werden.
Die hierdurch gewonnenen Ergebnisse und prognostischen Einschätzungen der Therapieverläufe führten im Verlauf des klinischen Projekts zur ständigen Weiterentwicklung einerseits der labor-technischen Purgingmethoden sowie der klinischen Transplantationsstrategie (z.B. Wechsel von der Knochenmark- zur peripheren Stammzelltransplantation) und trugen so zur Verbesserung der Behandljng dieser Erkrankung bei.
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Förderpreise für wissenschaftliche Arbeiten 2001
a) Prognostische Bedeutung von BCR-ABL Transkripten bei Patienten mit akuter
lymphatischer B-Zell Leukämie
eine Untersuchung der Deutschen ALL-Studiengruppe
Frau Dr. med. Beate Gleißner, Med. Klinik III, Hämatologie, Onkologie und Fransfusions-
medizin, Universitätsklinikum Benjamin Franklich, Berlin
Förderpreis: 5.000,-- DM (2.566,45 €)
Beate Gleißner,1 Nicola Gökbuget,² Claus R Bartram,³ Bart Janssen, ³ Harald Rieder,
4
Johannes WG Janssen, ³Christa Fonatsch,
5 Axel Heyll,
6 Dimitris
Voliotis, 7 Joachim Beck,
8
Thomas Lipp,
9 Gerd Munzert, 10 Jürgen Maurer,
1 Dieter Hoelzer,² Eckhard Thiel,
1 und die
Deutsche ALL Studiengruppe
1Medizinische Klinik III,
Universitätsklinikum Benjamin Franklin, Freie Universität Berlin; ²
Abteilung Hämatologie, Universitätsklinikum Frankfurt; ³ Institut für
Humangenetik, Universität
Heidelberg;
4 Abteilung für klinische Genetik, Philipps Universität
Marburg; 5 Institut für
med.
Genetik, Universität Wien; 6 Abteilung für Hämatologie, Onkologie und
klinische Immunologie,
Universitätsklinikum Düsseldorf; 7 Abteilung für Hämatologie,
Universitätsklinikum Köln;
8Abteilung für Hämatologie, Universitätsklinikum Mainz; 9 Medizinische Klinik I,
Krankenhaus
München-Schwabing, Germany; 10 Medizinische Abteilung III, Universitätsklinikum Ulm.
Publiziert in: BLOOD, 2002; 99:
1536-1543
Zusammenfassung
dieser Publikation
Hintergrund: Das Philadelphia Chromosome und dessen
molekulares Äquivalent, die BCR-ABL Fusion, ist die
häufigste genetische
Anomalie menschlicher Leukämien.
Da noch immer viele Patienten mit einer
BCR-ABL positiven,
akuten lymphatischen Leukämie (ALL) sterben, ist die
Bestimmung der BCR-ABL Produkte wichtig in der
Behandlungsplanung der
ALL.
Methoden: Im Rahmen dieser Studie wurden Zellproben
von 478 Patienten mit c-ALL and pre-B
ALL bei Diagnosestellung auf das
Vorhandensein von BCR-ABL Produkten mittels RT-PCR
untersucht.
Wegen der klinischen Wichtigkeit der Information wurden alle positiven Proben
doppelt
getestet.
Die Patienten wurden im Rahmen zweier
aufeinanderfolgenden Studien der Deutschen ALL
Studiengruppe (Protokolle
04/89; 05/93) behandelt und der Verlauf dokumentiert.
Die prognostische
Bedeutung der BCR-ABL Transkripte wurde in Relation zu bekannten
klinischen Risikofaktoren gesetzt.
Ergebnisse: 432/478 Proben wurden erfolgreich
getestet. 37% der c-ALL und pre-B ALL waren
BCR-ABL positiv. Der p190
Subtyp war in 77 % dieser Patienten, der p210 Subtyp in 20% (b2a2 =
71%;
b3a2 = 26%, b2a2/b3a2 = 3%) und p190/p210 in 3% der Fälle nachweisbar.
Das Vorhandensein von BCR-ABL Transkripten trat gehäuft auf und war mit
den bekannten
klinischen Risikofaktoren korreliert: höheres Alter
(45
Jahre versus 30 Jahre Altersmedian; p =.0001) und hohe Leukozytenzahl
(23500/µL versus
11550/µL; p = .0001).
Mittels Univariat- und Multivariat-Analyse wurde
BCR-ABL im Vergleich aber als der entschei-
dende prognostische Faktor
ermittelt (RR = 2.766; p = 0.0001). Eine niedrigere Ansprechrate auf
die Erstbehandlung (68.4% versus 84.6%; p = .001) war bei allen BCR-ABL
Subtypen
festzustellen
sowie eine höhere Krankheitswahrscheinlichkeit
nach 3 Jahren (0.13 versus 0.47; p = .0001).
Dieses schlechte Ergebnis konnte nicht durch Therapieintensivierungen beeinflußt werden.
Schlußfolgerung: Diese große deutsche Studie zur
c-ALL und pre-B All stellt eine hohe
Prevalenz von vor allem BCR-ABL
p190 Produkten fest. Die BCR-ABL RT-PCR wird als schnelle,
sensitive
Methode zum Nachweis der Philadelphia Translokation bestätigt. Die
PCR-ABL
Fusion
ist eindeutig der wichtigste Risikofaktor, der trotz
jeder Therapieintensivierung zu einem
schlechten Langzeitüberleben
dieser ALL Subtypen führt.
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b) In vitro-Empfindlichkeit der Leukämiezellen von Kindern mit akuter T-lympho-
blastischer Leukämie gegenüber Dexamenthason- und Doxorubicin-indizierter
Apoptose:
Korrelation mit Reifungsgrad, der Empfindlichkeit gegenüber Interleukin-7 und frühem
klinischen Therapie-ansprechen
Dr. med. Christian Wuchter, Med. Klinik mit Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und
Tumorimmunologie, Robert-Rössle-Klinik, Immunologisches Markerlabor Campus Berlin Buch
Förderpreis: 5.000,-- DM (2.566,45 €)
Christian Wuchter, Velia Ruppert, Martin Schrappe, Bernd Dörken, Wolf-Dieter Ludwig und Lenonid
Karawajew,. Abteilung für Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie, Helios Klinikum Berlin,
Robert Rössle Klinik, Charité, Humboldt-Universität zu Berlin und Abteilung für Pädiatrie, Medizinische
Hochschule Hannover.
Publiziert in: BLOOD 2002; 99:4109-4115
Allgemeinverständliche Zusammenfassung dieser Publikation:
Akute Leukämien werden
aufgrund des immunologischen Nachweises von Reifungs- und
Linienassoziierten Molekülen in für Therapie und Prognose wichtige
Untergruppen
klassifiziert.
Innerhalb der sogenannten akuten lymphoblastischen Leukämien (ALL),
der häufigsten
Krebserkrankung im Kindesalter, gibt es dabei die Gruppe der akuten
T-lymphoblastischen
Leukämien (T-ALL), die insgesamt im Vergleich zu der anderen Hauptgruppe der ALL, den
akuten B-lymphoblastischen Leukämien, eine schlechtere Prognose aufweist.
Klinisch hat man festgestellt, daß innerhalb der T-ALL aufgrund des
Reifungsgrades drei
Hauptgruppen unterschieden werden können, die sich in ihrem Ansprechen auf die
chemotherapeutische Behandlung signifikant unterscheiden: Der sogenannte kortikale T-ALL-
Subtyp zeigt im Vergleich zu den anderen beiden Subtypen, der unreifen sowie der reifen
T-ALL, ein deutlich
besseres Therapieansprechen.
Im normalen Thymus laufen im Säuglings- und Kindesalter Reifungs-
und Differenzierungs-
vorgänge ab, die aus T-lymphatischen Vorläuferzellen funktionsfähige T-Zellen
bilden, die
dann für die Immunabwehr des Menschen von essentieller Bedeutung sind. Dabei müssen alle
T-Vorläuferzellen, die potentiell mit körpereigenem Gewebe reagieren und somit eine
Immun-
krankheit
auslösen könnten, abgetötet werden.
Das geschieht im sogenannten Kortex (= Rinde) des Thymus.
Über 95 % aller kortikalen Thymozyten (= T-Vorläuferzellen) werden
als selbstreaktiv erkannt
und abgetötet. Dabei bedient sich der Körper des sogenannten
programmierten Zelltodes
(=Apoptose):
In allen autoreaktiven
Thymozyten wird ein genetisches Programm aktiviert, daß diese Zellen
zum kontrollierten Absterben bringt. Die entstehenden Zellteile werden
wohlgeordnet durch
die Fresszellen des Immunsystems aufgenommen und prozessiert, ohne daß es zu einer
Ent-
zündungsreaktion kommt. Nur Thymozyten, die nicht mit körpereigenem Gewebe reagieren,
reifen weiter zu funktionsfähigen T-Zellen aus.
Vor einigen Jahren wurde die Hypothese aufgestellt, daß die
sogenannten kortikalen T-All-
Zellen bösartig entartete kortikale Thymozyten sind und deswegen sehr sensitiv
gegenüber der
Induktion des programmierten Zelltodes sind. Diese kortikalen T-ALL-Zellen sollen
deshalb
besser auf die chemotherapeutische Behandlung ansprechen und somit die bessere Prognose
dieser Subgruppe bedingen.
Wir haben in unserer Arbeit eine große Anzahl von T-ALL-Zellproben
in unserem Labor auf
deren Apoptosesensitivität untersucht. Dabei haben wir speziell getestet,
ob sich die
unterschiedlichen T-ALL-Subgruppen in ihrem Ansprechen auf die Chemotherapie-induzierte
Apoptose unterscheiden. Wir verwendeten mit Dexamethason sowie Doxorubicin zwei
Substanzen, die
in der klinischen Behandlung der ALL-Patienten eine wichtige Rolle spielen.
Es stellte sich heraus,
daß die kortikalen T-ALL-Zellen im Vergleich zu den anderen
Subgruppen tatsächlich eine erhöhte
Apoptosesensitivität aufweisen.
Mit dieser Arbeit konnten wir
erstmals unter Laborbedingungen Daten gewinnen, die die obige
Hypothese bestätigen und somit einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der
T-ALL
Pathophysiologie liefern. Die dabei nachgewiesenen zellbiologischen Unterschiede
hinsichtlich des
programmierten Zelltodes bieten zudem die Möglichkeit, in zukünftigen
Studien spezifische
therapeutische Substanzen zu entwickeln, die durch eine gezielte
Apoptoseinduktion zu einer Verbesserung des
Therapieansprechens bestimmter T-ALL-
Subtypen beitragen könnten.
Förderpreis für wissenschaftliche Arbeiten 2003
D Dr. med. Wolf-Karsten Hofmann, Med. Klinik III, Univ.-Klinikum Fankfurt am Main
Förderpreis: 5.000,-- €
Allgemeinverständliche Zusammenfassung
Publiziert in: W.K. Hofmann et al. Blood 100, 3553-3560 (2002)
Beim
myelodysplastischen Syndrom (MDS) kommt es zu einem dauerhaften
Mangel an roten Blutkörperchen (Blutarmut – Anämie), weißen Blutkörper-
chen
(Abwehrzellen – Granulozyten) und Blutplättchen (Thrombozyten).
Die
Erkrankung beginnt allmählich und kann über viele Jahre unbemerkt
verlaufen. Eine unangenehme Eigenschaft des MDS ist, daß es die Vorstufe
für eine schwere Blutkrebserkrankung, die akute myeloische Leukämie
(AML), ist. Mehr als die Hälfte aller Patienten, die an einem MDS
erkranken,
entwickeln in einem Zeitraum von 6 Monaten bis zu 15 Jahren
eine
AML. Die AML ist eine komplizierte Erkrankung der Blutbildung, die
einer
raschen und intensiven Therapie bedarf. Deshalb ist die
rechtzeitige Erkennung eines MDS und die gezielte Behandlung ein
wichtiges Ziel derzeitiger wissenschaft-licher Untersuchungen. Nur durch
die Entdeckung der Ursachen und Mechanismen der gestörten Blutbildung
kann man zukünftige neue Therapieformen entwickeln.
In der vorliegenden Arbeit wurde die seit wenigen Jahren verfügbare Technik der globalen Genexpressions-expressionsanalyse mit sogenannten DNA-Chips erstmalig auf hochaufgereinigte Stammzellen von Patienten mit verschiedenen Erkrankungsformen des MDS angewandt. Mit dieser Technik ist es möglich, die Regulation und Expression praktisch aller menschlichen Gene in einem Experiment zu untersuchen. Durch die systematische Analyse der Gene in insgesamt 18 Stammzellproben von verschiedenen Patienten mit MDS im Vergleich zu Proben von normalen Stammzellspendern ist es gelungen, wichtige Gene zu identifizieren, die bei der Fehlregulation der Blutbildung eine mögliche Rolle spielen. Zum Beispiel wurden beim MDS Defekte in Genen, deren Funktion für den Schutz der Stammzellen erforderlich ist, gefunden. Darüber hinaus scheint es beim MDS bereits in den Stamm-zellen Störungen bei der Zellteilung (Veränderung von sogenannten Zellzykluskontrollgenen) zu geben.
Die Ergebnisse geben Hinweise für zukünftige Forschungsarbeiten, die zum Ziel haben, einzelne wichtige und gestörte Gene beim MDS zu chrakterisieren, um für eine gezielte Therapie („target specific therapy“) neue Medikamente gegen diese Erkrankung zu entwickeln.
nach oben zur Projektseite homeFörderpreise für wissenschaftliche Arbeiten 2005
a) Zelluläre Immuntherapie bfei pädiatrischen Patienten mit Leukämien
Dr. Ulrike Köhl, Labor für Stammzelltransplantation und Immuntherapien, pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Klinikum der J. W. Goethe-Universität Frankfurt a. M
Förderpreis: 5.000,-- €
Frau Dr. Ulrike Köhl untersucht mit ihrer Arbeitsgruppe die zellulären
und
molekularen Mechanismen in der Interaktion zwischen allogenen
Spenderzellen und Leukämie-zellen [1]. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem
Einsatz von natürlichen Killerzellen (NK) in der haploidenten
Stammzelltransplantation [2,3] und von T-Zelltherapien nach HLA-identer
Stammzelltransplantation [4]. Da die klinische Anwendung von Spender-T-
Zellen auch zu einer mit schweren Komplikationen verbundenen Graft-
versus-Host-Reaktion führen kann, werden T-Zellen mit Suizidgenen
transduziert, um diese nach Aktivierung des entsprechenden
Suizidgens spezifisch abschalten zu können [5]. Auf NK-Zellen werden
verschiedene Rezeptoren untersucht, über deren Aktivierung die
Zytotoxizität gegenüber Leukämiezellen gesteigert werden kann.
Veröffentlichungen zum Preis:
[1]
Zimmermann S, Esser R, Klingebiel T,
Koehl U. A novel
four-colour-flow cytometric assay to determine
NK cell or T cell mediated cellular
cytotoxicity against leukemic
blasts in peripheral blood or bone
marrow specimen containing
greater than 20% of normal cells. J Immunol Methods
296: 63-76 (2005).
[2]
Koehl U,
Sörensen J, Esser R,
Zimmermann S, Grüttner HP, Tonn T, Seidl C,
Seifried E,
Klingebiel T,
Schwabe D. IL-2 activated NK cell
immunotherapy
in
three children after
haploidentical stem cell transplantation.
Blood Cells, Mol. and Diseases 33: 261-266 (2004).
[3] Koehl U,
Esser R,
Zimmermann S, Tonn T, Kotchetkov R, Bartling T, Sörensen J, Grüttner HP,
Bader P, Seifried E,
Martin H, Lang P, Passweg J,
Klingebiel T,
Schwabe D.
Ex vivo
expansion
of highly purified NK cells for immunotherapy after
haploidentical stem cell transplantation in
children. Klin Päd in press (2005).
[4] Koehl U,
Beck O, Esser R,
Seifried E, Klingebiel T,
Schwabe D, Seidl C.
Quantitative analysis of
chimerism after allogeneic
stem cell transplantation by PCR amplification of microsatellite
markers and capillary electrophoresis with fluorescence
detection: The Frankfurt experience.
Leukemia 1:232-6 (2003).
[5] Junker K,
Koehl U,
Zimmermann S, Stein S,
Schwabe D, Klingebiel T,
Grez M. Kinetics of cell
death in T lymphocytes genetically modified with
two novel suicide fusion genes.
Gene Therapy
10:1189-97 (2003).
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b)
Untersuchungen
zu den molekularen Grundlagen der Biologie der akuten
Promyelozytenleukämie
PD Dr. Martin
Ruthardt, Med. Klinik II/Hämatologie Klinikum der
J.W. Goethe Universität Frankfurt
Die Arbeiten von PD Dr. Martin Ruthardt beschäftigen sich mit der
Biologie
Leukämie-assoziierter Fusionsproteine, die durch chromosomale
Translokationen entstehen. Diese Fusionsproteine werden als
Hauptkomponenten für das Entstehen der Leukämie verantwortlich
gemacht.
Anhand des Modells der akuten Promyelozytenleukämie (APL), die zu 95%
die t(15;17) trägt und eine Untergruppe der akuten myeloischen Leukämie
(AML) darstellt, werden die zellulären und molekularen Mechanismen der
Leukämogenese untersucht. Die in der APL erhobenen Ergebnisse
werden auf die anderen AML-Untertypen übertragen um allgemein gültige
Mechanismen der Leukämogenese herauszuarbeiten, die in Zukunft Ziele für
molekulare Therapie-Ansätze in der Behandlung der Leukämie darstellen
sollen.
Veröffentlichungen:
[1] Puccetti, E., Obradovic, D., Beissert,
T., Bianchini, A., Sennewald, B., Chiaradonna, F.,
Boehrer, S., Ottmann, O.G., Hoelzer, D., Pelicci, P.G.,
Nervi, C., and Ruthardt, M. (2002).
Acute myeloid leukemia-associated
translocation products block VitD3-induced
differentiation
by sequestering the VitD3-receptor. Cancer Res.
62 7050-7058
[2] Puccetti, E., Beissert, T., Güller, S., Li J.-E, Hoelzer, D.,
Ottmann, OG., and Ruthardt, M
(2003); Leukemia-associated translocation products able to
activate RAS
modify PML and
sensitize cells
to arsenic-induced apoptosis. Oncogene
9;22(44):6900-8
[3] Beissert, T., Puccetti, E., Bianchini, A., Güller, S., Hoelzer, D.,
Ottmann, OG., Nervi, C.,
and Ruthardt, M. (2003); Targeting of the
N-terminal coiled coil
oligomerization interface of
BCR
interferes with the transformation potential
of BCR/ABL and increases
sensitivity to
STI571. Blood 102(8):2985-93
[4] Zheng,X., Beissert,T., Kukoc-Zivojnov,N., Puccetti,E., Altschmied,
J.,Strolz,C.,Boehrer, S.,
Gul, H., Schneider,
O., Ottmann.O.G ., Hoelzer, D., Henschler, R., and Ruthardt, M.
(2004); γ-catenin contributes
to leukemogenesis induced by AML-associated translocation
products by increasing the
self-renewal of very primitive progenitor cells Blood 103(9):3535-
3543
[5] Puccetti, E., and Ruthardt, M., (2004); Acute promyelocytic
leukemia: PML/RAR and the
leukemic
stem cell Leukemia 2004 Jul;18(7):1169-75
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Förderpreis für wissenschaftliche Arbeiten 2008
Oberärztin Dr. med. habil. Gesine Bug, Med. Klinik II, Klinikum der J. W. Goethe-Universität Ffm.
Förderpreis 5.000,-- €
für ihre wissenschaftlichen Arbeiten
als auch für ihren herausragenden klinischen Einsatz zum
Wohle von Patienten mit akuter myeloischer Leukämie und
myelodysplastischem Syndrom.
Frau Dr. Bug konzentriert sich
mit Ihrer Arbeitsgruppe auf die Konzeption
klinischer Studien zur Therapie bei der AML.
Darüber hinaus beschäftigt Sie sich mit der Analyse und Optimierung
konventioneller Therapiekonzepte für AML-Patienten.
Veröffentlichungen
1.Bug
G, Schwarz K,Schoch, C, Kampfmann M, Henschler R, Hoelzer D, Ottmann
OG, Ruthardt M.
Effect of the histone deacetylase inhibitor valproic acid on
progenitor cells of acute myeloid
leukemia. Haematologica. 2007;92(4):542-545.
2.Bug
G,
Ritter M, Wassmann B, Schoch C, Heinzel T, Schwarz K, Romanski A, Kramer
OH,
Kampfmann M, Hoelzer D, Neubauer
A, Ruthardt M, Ottmann OG.
Clinical trial of valproic
acid and all-trans retinoic acid in patients with poor-risk acute
myeloid leukemia.
Cancer. 2005;104(12):2717-25.
3.Bug G,
Gul H, Schwarz K, Pfeifer H, Kampfmann M, Zheng X, Beissert T, Boehrer
S, Hoelzer D,
Ottmann OG, Ruthardt M. Valproic acid
stimulates proliferation and self-renewal of hematopoietic
stem cells. Cancer Res. 2005;65(7):2537-41.
4. Bug G, Anargyrou
K, Tonn T, Bialleck H, Seifried E. Hoelzer D, Ottmann OG. Impact
of
leukapheresis on early death rate in adult acute
myeloid leukemia presenting with
hyperleukocytosis Transfusion. 2007;47(10):1843-50
5. Bug G, Atta J, Klein SA, Hertenstein B,
Bergmann L, Boehrer S, Mousset S, Hoelzer D,
Martin H, High-dose melphalan is an effectivce salvage
therapy in acute myeloid
leukaemia patients with refractory relapse and relapse
after autologous stem cell
transplantation Ann. Mematol
2005;84(11):748-54
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Förderpreis für wissenschaftliche Arbeiten 2010
Prognostische Bedeutung der molekularen Marker BAALC und ERG bei akuten Leukämien
Priv. Doz. Dr., med Claudia D Baldus, Oberärztin Hämatologie und
Interistische Onkologie,
Charité, Campus Benjamin Franklin, Berlin
Förderpreis 10.000,-- €
für ihre wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet der
Prognoseforschung als auch für ihren herausragenden klinischen Einsatz
zum Wohle von Patienten mit akuter Leukämie
Der Preis war bundesweit ausgeschrieben und wurde anlässlich der
Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen u. Schweizerischen
Gesellschaften f. Hämatologie und Onkologie am 2.Oktober 2010 in Berlin
überreicht.
zum Presseartikel (PDF)
Frau Dr. Baldus (Foto) hat in ihren
Arbeiten molekulare Marker identifiziert, die unabhängig vom
Leukämie-subtyp erwachsene Patienten mit einem hohen Rezidivrisiko
charakterisieren.
Die Bedeutung dieser neuen molekularen Marker liegt in einer genaueren
prognostischen Einstufung akuter Leukämien, die den Ärzten helfen kann,
dem Risiko angepasste Behandlungsstrategien für die unterschiedlichen
Leukämiesubtypen zu entwickeln und so das Überleben der Patienten weiter
zu verbessern.
Veröffentlichungen
Kühnl A, Goekbuget N, Stroux A, Burmeister T,
Neumann M, Heesch S, Haferlach T, Hoelzer D, Hofmann WK, Thiel E,
Baldus CD. High BAALC
expression predicts chemoresistance in adult B-precursor acute
lymphoblastic leukemia. Blood.
2010;115(18):3737-44.
Baldus CD, Martus P, Burmeister T, Schwartz S, Gökbuget N, Bloomfield CD, Hoelzer D, Thiel E, Hofmann WK. Low ERG and BAALC expression identifies a new subgroup of adult acute T-lymphoblastic leukemia with a highly favorable outcome. JCO 2007;25:3739-3745.
Baldus CD, Thiede C, Soucek S, Bloomfield CD, Thiel E, Ehninger G. BAALC expression and FLT3 internal tandem duplication mutations in acute myeloid leukemia patients with normal cytogenetics: prognostic implications. J Clin Oncol. 2006;24:790-797.
Kühnl A, Goekbuget N, Stroux A, Burmeister T, Neumann M, Heesch S, Haferlach T, Hoelzer D, Hofmann WK, Thiel E, Baldus CD. High BAALC expression predicts chemoresistance in adult B-precursor acute lymphoblastic leukemia. Blood. 2010;115(18):3737-44.
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Förderpreis für wissenschaftliche Arbeiten 2016
Priv. Doz. Dr. med. Daniel Nowak, Universitätsmedizin Mannheim,
III. Med. Klinik,
Hämatologie und Onkologie
Förderpreis 7.500,-- €
Herr
PD Dr. med. Daniel Nowak hat anlässlich der Jahrestagung der
DGHO am 17. 10. 2016 in Leipzig für seine wissenschaftlichen Arbeiten
auf dem Gebiet der experimentellen hämatologischen Forschung sowie
für den klinischen Einsatz zum Wohl der Patienten mit
myelodysplastischem Syndrom den Preis der Gutermuth-Stiftung
erhalten.
Er hat seit 2009 einen translationalen
Forschungsschwerpunkt im Bereich der
molekularen Pathogenese Myelodysplastischer Syndrome (MDS) und
myeloischer Neoplasien aufgebaut.
In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) konnte
er erstmals ein robustes Xenograft-Modell Myelodysplastischer Syndrome
entwickeln, welches es ermöglicht, in einem Tiermodell präklinische Untersuchungen an
lebenden MDS-Zellen ohne Gefährdung von Patienten durchzuführen. Darüber
hinaus konnte durch die Anwendung modernster molekularer
Hochdurchsatztechniken ein neuer diagnostischer Ansatz entwickelt
werden, der es ermöglicht, die subklonale Zusammensetzung von Zellen im
Knochenmark von MDS-Patienten im zeitlichen Verlauf zu bestimmen. Somit
ist künftig besser vorauszusagen, ob Patienten für eine Therapie
sensibel oder resistent sind.
Veröffentlichungen:
Mossner M, Jann JC,
Wittig J, Nolte F, Fey S, Nowak V, Obländer J, Pressler J, Palme I,
Xanthopoulos C, Boch T, Metzgeroth G, Röhl H, Witt SH, Dukal H, Klein C,
Schmitt S, Gelß P, Platzbecker U, Balaian E, Fabarius A, Blum H, Schulze
TJ, Meggendorfer M, Haferlach C, Trumpp A, Hofmann WK, Medyouf H*,
Nowak D*. Mutational hierarchies in myelodysplastic syndromes
dynamically adapt and evolve upon therapy response and failure.
Blood. 2016 Jun 6. *these authors contributed
equally, Impact factor: 11.8
Medyouf H, Mossner M, Jann JC, Nolte F, Raffel S, Herrmann C, Lier A, Eisen C, Nowak V, Zens B, Müdder K, Klein C, Obländer J, Fey S, Vogler J, Fabarius A, Riedl E, Roehl H, Kohlmann A, Staller M, Haferlach C, Müller N, John T, Platzbecker U, Metzgeroth G, Hofmann WK, Trumpp A*, Nowak D*. Myelodysplastic Cells in Patients Reprogram Mesenchymal Stromal Cells to Establish a Transplantable Stem Cell Niche Disease Unit. Cell Stem Cell. 2014 Apr 3. *these authors contributed equally. Impact factor: 22.4
Mossner M, Nolte F, Hütter G, Reins J, Klaumünzer M, Nowak V, Obländer J, Ackermann K, Will S, Röhl H, Neumann U, Neumann M, Hopfer O, Baldus CD, Hofmann WK, Nowak D. Skewed X-inactivation patterns in ageing healthy and myelodysplastic haematopoiesis determined by a pyrosequencing based transcriptional clonality assay. J Med Genet. 2013 Feb;50(2):108-17. Impact factor: 5.7
Yoshida K*, Sanada M*, Shiraishi Y*, Nowak D*, Nagata Y*, Yamamoto R, Sato Y, Sato-Otsubo A, Kon A, Nagasaki M, Chalkidis G, Suzuki Y, Shiosaka M, Kawahata R, Yamaguchi T, Otsu M, Obara N, Sakata-Yanagimoto M, Ishiyama K, Mori H, Nolte F, Hofmann WK, Miyawaki S, Sugano S, Haferlach C, Koeffler HP, Shih LY, Haferlach T, Chiba S, Nakauchi H, Miyano S, Ogawa S. Frequent pathway mutations of splicing machinery in myelodysplasia. Nature. 2011 Sep 11;478(7367):64-9; *these authors contributed equally. Impact factor: 38.1
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Förderpreis
für wissenschaftliche Arbeiten 2023
Frau Professor Dr. med. Ullrich hat anlässlich der Jahrestagung der DGHO
in Hamburg am 14. 10. 2023 für ihre wissenschaftlichen Arbeiten auf dem
Gebiet der Zelltherapie der Akuten Myeloischen Leukäme den Preis der
Gutermuth-Stiftung erhalten.
Die antileukämische Effizienz von NK-Zellen konnte verbessert werden, indem
optimierte Protokolle zur Zytokinbasierten Expansion der NK-Zellen und zur
viralen genetischen Modifikation eingesetzt wurden, um NK-Zellen mit einem
chimären Antigenrezeptor (CAR) auszustatten, der gegen ein Oberflächenprotein
auf AMLBlasten gerichtet ist; gegen den Marker CD33.
Diese CD33-CAR-NK-Zellen zeigen sehr gutes Potenzial zur Bekämpfung
leukämischer Blasten.
Außerdem konnte erstmals eine CRISPR/Cas9-basierte Gen-Editierung von NK-
Zellen beschrieben werden.
DieseTechnologie wurde zunächst am Beispiel der Behandlung des Multiblen Myeloms entwickelt und
hat gezeigt, dass die Ausschaltung der inhibitorischen Einflüsse des Tumors über den spezifischen
Immun-Checkpoint NKG2A auf NK-Zellen eine Verbesserung der Wirksamkeit der Zellprodukte mit sich
bringt.
Aktuell wurden diese beiden Innovationen kombiniert und dabei eine signifikant gesteigerte Wirksamkeit
von NK-Zellen gegen AML-Blasten beobachtet, nachdem die Immunzellen mit dem CD33-CAR und einer
CRISR/Cas9-vermittelten Deletion von NKG2A modifiziert wurden.
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